Beiträge von very_british

    atemberaubende Technik. Ich kategorisiere als "buckelnder Hopser". Aber der Ball fliegt, und damit hat er recht.

    Wobei, es geht um Repeatability. Der Junge hier hat sich auch was neues ueberlegt. Ich trau mich das nicht, bei ihm funzt es. Der ist so eine Art Schaufler mit echtem Finishing-Move. Ich mache mich darueber auch sicher nicht lustig, weil es eben sein Rezept ist und scheinbar klappt.

    Ein paar Fragen dazu von meiner Seite:

    Zitat

    "Du sollst im gesamten Abschwung den Flex spüren"
    [...]
    Schläger sehr fest halten müssen und eine gewisse Grundspannung -

    Den Flex spueren halte ich fuer gut. Aber wie verhindert man beim @Druecken@ das Verlassen der Bahn?
    Eventuell wuerde eine Metrik bezueglich Griffstaerke helfen. Zum Anfang: Fester als eine Banane?

    Zitat

    Die Arme sind also schneller als die HG stark sind.


    Klingt plausibel!

    @14jaehrige: so wie der da?


    der schwingt doch recht flott... Und trotz Schlaksigkeit recht treffsicher...

    Zitat

    schau dir das Federer Vid nochmal an.

    nochmal: der unwillkürlich gespannte Muskel (durch zurückfallen des Schlägers) entwickelt mehr Kraft, gibt mehr Kraft ab, als der willkürlich gespannte Muskel.

    Die Gegner behaupten, der Golfschläger wäre zu schwer dazu, das geht nur bei Tennis und so weiter ...

    ich bin kein Sportwissenschafter und habe versucht im Spicy-Forum zu folgen wie es ging. Was ich leider nicht verstanden habe - inwiefern spielt hier der LAG eine Rolle (oder eben nicht) beim DVZ? Eventuell kannst du das kurz erlaeutern (falls es dich nicht langweilt - ich habe das Gefuehl du hast das schon sehr oft diskutiert :) ).

    Etwas OT: wollen wir wirklich hier ueber den Dehnungs-Verkuerzungszyklus diskutieren oder soll ich schon mal vorsorglich weinen das meine 3-jaehrige Tochter in 2-3 Jahren wahrscheinlich einen besseren Swing hat als ich je haben werde?

    Im Spicy-Forum schreibt einer: http://www.spicygolfforum.de/f.cfm?id=2870258&r=threadview&t=4013049&pg=1
    klingt fast schon ein Ketzer :)

    --snip--
    Ich habe im Schulsport und auf öffentlichen Plätzen zumindest schon jede Menge Kinder gesehen, die schon bei ihren ersten Schritten Schläge fabriziert haben, die besser waren als das, was man von jeder Menge Erwachsenen sieht, die seit Jahren jede Woche brav zu ihrem Pro gehen und sich mächtig Gedanken um die ach so wichtige Technik machen.

    Kinder haben übrigens ganz sicher von sich aus keine Probleme mit "Arme droppen, LAG und OTT sowie Löffeln". Schon allein deswegen nicht, weil die den ganzen teoretischen Mist gar nicht kennen. Und der Körper hat interne Regelkreise, um Fehler zu verbessern. Auch wenn man gar nicht weiß, wie die heißen.

    Kindern reicht es auch aus, wenn der Schlag klappt, ohne dass sie wissen warum. Erwachsene lassen sich dagegen gerne einreden, Golf sei eine so große Sache, dass man unbedingt Wissen brauche und treffen dann vor lauter Nachdenken über ihr angehäuftes Wissen nicht selten keinen Ball mehr.

    Dieses bis zum Krachen der Schwarte betriebene Rumschwadronieren über jedes Detail des Golfschwunges mag zwar manchen hier glücklich machen, brauchen tut das aber so gut wie niemand. Man sollte lieber öfter mal daran denken, dass es Golfspielen heißt.
    --snap---

    Geht wohl nur leider nicht mehr denn (anderer Beitrag):
    "Erwachsene können Golf nicht so lernen wie Kinder. Unser Gehirn ist nicht mehr in der Lage dazu. Wer im Kindesalter nicht gelernt hat einen Schläger oder Stock oder sonstwas zu bewegen, hat es im hohen Alter viel schwieriger, Golf zu lernen. Einfach machen, funktioniert dann auch nicht mehr. Da die Voarausetzungen so unterschiedlich sind, also welche Bahnen Synapsen vielleicht noch da sind, welche sich gebildet haben usw. gibt es auch kein Patentrezept mehr, wie man am besten Golf lernt. "


    natuerlich halte ich die technischen Beitraege als Ingenieur fuer relevant, ich ergoetze mich sogar daran. Aber es kann halt vom Wesentlichen abhalten - dem Spielen. Oder ist es nicht eher das 19. Loch und Rundherum welches wir eigentlich als Erstrebenswert empfinden?

    Mir hat heute mein Pro gesagt ich soll mehr spielen und nicht soviel reden oO Halt ich mich mal dran :)

    Zitat

    Es gibt leider keinen "Trick" bei Golf. Marios Ansatz gefällt mir gut und übersetzt würde es für meinen Ansatz bedeuten, bei weniger Griffstärke fühlst du den Schlägerkopf "besser" (schwerer) was zur entkrampfung und langsameren Schwüngen führt, was sich wiederum positiv auf die Schwungebene und die Treffer auswirken würde :D

    ich habe dazu passend noch was Nettes aus meinem Golfbuch fuer Dummies gefunden. Es ist zwar kategorisiert als Tipp fuer mehr Weite aber ich denke es ist immer nuetzlich :)

    "Get the tension out of your grip. Hold the club loosely; you should grip it with the pressure of holding a spotted owl’s egg. If there’s too much tension in your hands, your forearms and chest will “tighten up,” and you’ll lose that valuable flexibility that helps with the speed of your arms and hands"

    Zitat


    Seit Boris Becker das in Wimbledon vorgeführt hat und allen die Bälle um die Ohren gehabt hat, wurde der Dehnungs-Verürzungs-Zyklus erforscht und wird nun von allen praktiziert.

    Danke fuer die Infos!
    Ich habe jetzt zum Dehnungs-Verkuerzungszyklus im Golf gegoogelt und bin auf folgenden Link gestossen: http://www.spicygolfforum.de/f.cfm?id=2870258&r=threadview&t=3660536&pg=358 das noch genauer erklaert hat. Paedagogisch positiv zu werten wolltest du die anderen Forenteilnehmer selber eine Loesung entwickeln lassen - hat aber dann doch noch deiner Loesungsskizze bedurft. Sehr spannendes Thema, werde mich theoretisch da etwas vertiefen.

    Wie stark spielt eurer Erkenntnis nach das Muskelgedaechtnis eine Rolle im Vergleich zu anderen Sportarten? Das 1000x fache Schlagen auf der Range ist nur bedingt hilfreich, wenn dann die ganzen Unterschiede am Platz wie Bodenunebenheiten/Rough/Mitspieler mental überlagern. Ich versuch hier vorzubeugen: wenn ich auf der Range bin schlage ich immer ein paar Baelle zur Gaudi (auch gerne mal mit dem Putter), versuche dann aber einen Golfplatz meiner Wahl vor dem geistigen Auge zu visualisieren den ich dann nachspiele (bis zum Gruen halt). Ob das dem Muskelgedaechtnis ausreichend hilft kann ich aber nicht beantworten.

    Dann kann leider von einem lockeren Schwung keine Rede mehr sein, und das Ergebnis ist auch dementsprechend.

    Hm - wenn ich merke dass ich verkrampfe versuche ich die Uebung "Muskeln extra anspannen und dann bewusst entspannen". Fuer mehrere Muskelgruppen - je nachdem wo ich eine Verspannung orte. Gibt es sonst noch erprobte Tricks am Platz gegen Verkrampfung?

    Zitat

    Naja, nicht ganz. Man nimmt sich mit diesem Gedankengang schon erheblichen Druck. Fahne attackieren ist immer eine Sache des Selbstvertrauens. Ich denke, dass dies ein Workaround sein soll, wenn man mal nicht über ein sehr hohes Mass eben an diesem Selbstvertrauen verfügt. ;)

    Ok, das ist dann aehnlich wie der Tip beim Putten nicht auf das Loch selber zu fokussieren sondern einen Umkreis wo man sich SICHER zutraut den Ball hinzuspielen. Oder das Loch als riesengross vorzustellen vor dem geistigen Auge, sodass auch ein Fussball hinein gehen koennte. Das Putten ist echt so eine Sache - manchmal gehen 3-4 Meter Putts der Reihe nach rein und bei der nächsten Runde hat man die 3-Putt abonniert:/

    Was mich persönlich bei den vielen Anregungen irritiert ist der persönliche Zwiespalt ob ich sie auch immer umsetzen WILL: einerseits moechte man sein Spiel perfektionieren und alles richtig machen, andererseits ist Golf fuer mich eindeutig Privileg und Freizeit die ich mir nicht durch roboterhaftes Verhalten zerstoeren will (im Extremfall). Bloederweise hat man beim nur-so-drauflosspielen zuviele ueble Fehlschlaege...

    Hin und wieder fällt mir auf das bei guten Runden das Gewicht des Golfschlägers gefühlt leichter ist - wie Holzstoeckchen. Während bei schlechten Runden die Eisen bleiern liegen, schon von Tee1 an. Ich spiele normale Stahlschaefte. Es ist fast so als koennte ich anhand des gefuehlten Gewichts antizipieren wie es bei der Runde läuft. Geht es auch anderen so?


    Naja, das ist ja schon immerhin besser als nichts. Nur der Gedanke an den Schlägerkopf lenkt ein wenig vom Ziel ab, denke ich. ;)

    Ich kann leider nicht nicht denken, in meinem Kopf schwirren immer Gedanken herum. Deswegen ist es bei mir immer sehr wichtig aktiv die Konzentration auf das JETZT zu halten. Und ich persoenlich kann mich halt leichter auf ein bewegtes Element (der Schlaegerkopf) fokussieren, als auf einen ruhenden Ball. Ein bisschen wie beim Tennis. Ich denke der Grund ist das ich beim Gedanken an den ruhenden Ball schneller verkrampfe. Der Witz ist das mein Koerper ja den Schlag von alleine macht, es geht mir nur darum ihn nicht mit Gedanken an den richtigen Schwung davon abzuhalten!

    very_british schrieb:
    Nein, das funktioniert nur beim Putten.


    Dacht ich mir. Ich kenn diese Übung nämlich auch nur vom Putten. Aber vielleicht sollte man das wirklich mal auch beim normalen Schwung ausprobieren. Die Ergebnisse würden mich schon interessieren...

    Habe ich letztens gemacht und bin fast gestolpert, auch weil ich richtig durchgezogen habe. War aber schon etwas muede :)

    very_british schrieb:
    Den Schwung selber mache ich dann nebenbei. Es ist wohl starke Konzentration und Abschalten von vielem Anderen noetig.


    Das kann ich mir vorstellen. Womit wir wieder beim Thema wären: Weniger denken ist hochgradig produktiv. Dh. du erzielst die notwendige "Gedankenlosigkeit" einfach durch Konzentration auf den Schlägerkopf, und denkst so wenig bis gar nicht über die anderen Schwungdetails nach?!

    ja, ich versuche mich geschickt abzulenken. Ich habe den Eindruck mein Golf leidet an meiner Rituallosigkeit am Platz, und mit dem Schlaegerkopfspiel versuche ich etwas Struktur reinzubringen.


    Und wie stellst du das an? Machst du vielleicht auch diese Übung mit geschlossenen Augen?

    Nein, das funktioniert nur beim Putten. Da sind die Ergebnisse interessanterweise im Training fast gleich gut wie mit offenen Augen. Am Platz klappt es aber nur mit offenen Augen :/

    Das "Fuehlen" ist schwer zu beschreiben. Ich fokussiere meine Gedanken auf den Schlaegerkopf und versuche die Position in Relation zu meinem "physischen Ich" eben zu fuehlen. Dh wenn mich jemand mitten im Schwung fragt "wo ist der Schlaegerkopf?" sollte ich es schaffen im Raum die Position zu deuten. Den Schwung selber mache ich dann nebenbei. Es ist wohl starke Konzentration und Abschalten von vielem Anderen noetig.
    Bei Stress in der Arbeit geht es deswegen viel schlechter - da fokussiere ich automatisch viel staerker auf den Ball mit entsprechenden Ergebnissen.