Der Golfsport hat nach wie vor ein Imageproblem. Noch immer umschwirrt diesen Sport in der Meinungsbildung derer, welche diese Beschäftigung eigentlich gar nicht ausüben, ein Mief gefühlten Elitarismusses, welchen es eigentlich ja gar nicht mehr gibt. Die mittlerweile schon chronischen Angriffe auf eine Sportart, die dies gar nicht verdient. Leider aber auch ein Ergebnis doch sehr geschätzter Tradition. Wenige Sportarten verfügen über eine solche, darüberhinaus über eine Geschichte, die hochinteressant ist. Aber kein Vorteil, wo auch nicht ein Nachteil, nur, wie entledigt man sich dieser Delle im wohlgeformten Golfvehikel?
Ein erster Schritt wurde getan: Regelwerk und so manche Grundfeste wurden erschüttert. In Stein gemeisselte Kategorien wurden überarbeitet, Zielsetzung die nächsten beiden Jahre. Zeitgemässe Änderungen, die eine Anpassung an die Erfordernisse des Klientels bewirken sollen. Gut so. Damit werden Fesseln gelockert, die Strapazen eines allzu verstaubten Regelkorsetts gemildert. Bei manchen Protagonisten stossen diese Änderungen auf Unverständnis. Unverständlich eigentlich.
Und dann noch die Sache mit dem Handicap. Leider nach wie vor eine zentrale Zielsetzung, fälschlicherweise. Liefert dieses Kriterium der Bemessung aus verschiedenen Gründen schon länger kein wirkliches Spiegelbild des momentanen Leistungsvermögens in Echtzeit. In Zukunft vielleicht eher, wenn da aber nicht wahrscheinlich menschliches Versagen wieder ein Kontraprodukt liefert. Aber wie heisst es so schön: Wir sind ja alle ehrliche Golfer.
An der Art der Umsetzung wird man ebenfalls arbeiten müssen. Sicher wird es eine Weile dauern, bis es alle verstanden haben. Noch länger wird es dauern, bis es auch alle leben. So ist das nun mal mit Veränderungen: Erst die praktische Umsetzung bringt den Nutzen zutage.
Und vielleicht noch ein wenig an der Turnierlandschaft arbeiten. Bei den Formaten gibt es noch genügend Luft nach oben. Es muss nicht immer das zigfache No Name-Weekly oder der schon zertrümmerte Monatsbecher, welcher nur mehr ein Scherbenhaufen seiner selbst ist, sein. Hier ist die Fantasie gewiefter Menschen gefragt, um das Interesse der Kunden an diesen Turnieren wieder aus dem Tiefschlaf zu erwecken. Man muss mittlerweile auch bei diesen Alltagsformaten an den Ecken und Kanten feilen, sonst wird das nichts.
Man darf gespannt sein, was diese Veränderungen in der Zukunft bringen werden?! Ich bin optimistisch.
Schönes Spiel.