Die Erfindung des Golfsports ist seine. Wage es nicht zu widersprechen, er hat immer recht. Keine Diskussion, bitte. Er eilt dir zu Hilfe, obwohl du ihn gar nicht brauchst. Macht nichts, aber er braucht dich. Warum? Um seine an ihm selbst gescheiterten Schwungübungen an dir ausprobieren zu können. Bei irgendwem müssen sie ja funktionieren.
Er zerlegt die Schwungbewegung am Millimeterpapier in seine Einzelteile. Die Einzelkomponenten des Bewegungsablaufes werden so detailliert in Stücke gerissen, dass selbst wissenschaftliche Studien zu den Wetterabläufen des Planeten Erde wie Aufsätze einer Volksschule aussehen. Jeder Bestandteil der Schwungbewegung wird verwissenschaftlicht. Nicht einmal ein Primar versteht die pseudo-medizinischen Umschreibungen der einzelnen Schwungkomponenten.
Materialkunde ist sein Metier. Er kennt den notwendigen Kick Point, welchen dein Schaft haben muss. Genauer als es jedes Schläger-Fitting je schaffen würde. Er sieht drei Schwünge von dir und kennt dein ganzes Leben. Schlägertesttage sind ein notwendiges Übel, die dort beschäftigten Menschen können ihm ja nicht das Wasser reichen. Er will dir einen Schwung einreden, den er selber gerne hätte, und wo dir dein nächster Auftritt bei begnadete Körper gewiss ist. Oder ein Besuch beim Orthopäden, aber dann hat man ja seine Anweisungen nicht befolgt.
Auf der Runde rückt er dir nicht von der Pelle. Ein Regel-Guru. Er will dir einen Strafschlag verpassen, weil dir dein Taschentuch heruntergefallen ist. Bei der Ballsuche im Rough steht er mit der Stoppuhr neben dir. Wehe du überziehst eine Sekunde. Und wenn eine Regel mal nicht eindeutig ausgelegt werden kann, wird (beim Turnier) der Sheriff gerufen. Das kann man ja nicht so stehen lassen. Auf den Hinweis, dass der Sheriff eigentlich nicht der Turnierleitung angehört und seine Anweisungen kein Gewicht haben, wird nicht reagiert. Er weiss es ja besser.
Du teilst ihm mit, du hast Handicap -15. Das interessiert ihn aber nicht, er hat Handicap -30 und du kannst noch viel von ihm lernen.