• Der erste Schritt zum guten Golf fängt beim Griff an, also die Art, wie man das Sportgerät in die Hand nimmt. Die Bedeutung des Griffs wird gerade vom Anfänger gerne unterschätzt. Über den Griff erhält der Spieler nicht nur jede Menge Rückmeldungen bezüglich seines Golfschlags, er muss auch das ungehinderte Schwingen des Schlägers ermöglichen. Ein schlechter Griff kann zum Beispiel verhindern, dass im Treffmoment die Schlagfläche wirklich senkrecht zur Ziellinie ist. Ein Anfänger wird dabei tendentiell den Schläger fester greifen, während ein langjähriger Golfer immer lockerer wird. Um zu verdeutlichen, dass es um das richtige Halten des Schlägers und weniger um das verkrampfte überkräftige Greifen geht, sprechen inzwischen viele Golflehrer vom "Halt", wenn sie eigentlich den Griff meinen. Wir belassen es hier bei der klassischen Bezeichnung "Griff". Grundsätzlich wird ein Golfschläger nur mit den vorderen Handballen und den Fingern gehalten. Wer den Golfschläger für eine Bratpfanne hält und entsprechend mit der gesamten Hand zupackt, wird schon sehr schnell Probleme bekommen. Die linke Hand (beim Linkshänder die rechte Hand) greift den Schläger zuerst. Etwa 1 bis 1,5 cm vom Griffende sollten noch heraus schauen. Dabei sollte der Griff in einer Linie vom Handballen des kleinen Fingers bis zum mittleren Gelenk des Zeigefingers verlaufen. Beim Zugreifen legen sich die beiden großen Handballen auf den Griff. Der Daumen sollte leicht rechts von der Mittellinie auf dem Griff ruhen. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, können Sie jetzt nur noch zwei Fingerknöchel des Handrückens sehen. Daumen und Zeigefinger bilden ein V, das in Richtung der rechten Schulter zeigt. Denken Sie bitte daran, dass die vordere Schlägerkante (Leading Edge), wenn Sie den Schläger gerade vor sich halten, senkrecht nach oben zeigt. Wenn Sie entlang des Schaftes schauen, sollte die Schlägerkante optisch eine gerade Verlängerung darstellen. Korrigieren Sie dies gegebenenfalls mit der rechten Hand. In der Regel können Sie auch die Beschriftung auf dem Griif des Schlägers zur Hilfe nehmen. Der Schriftzug muss immer genau oben zu lesen sein. Jede Verschiebung bedeutet, dass die Schlagfläche beim Schlag später geöfffnet oder geschlossen ist. Jetzt ist es an der Zeit, auch mit der rechten Hand den Schläger zu greifen. Wichtig ist, dass beide Hände richtig zusammenpassen, damit sie während des Schwungs eine Einheit bilden können. Für die Art, wie jetzt die zweite Hand den Schläger greift gibt es jetzt drei Griffarten. Grundsätzlich wird der Griff nur mit den Fingern gehalten.

    Der Overlapping- oder Vardon-Griff

    Dies ist der am häufigsten verwendete Griffart. Der kleine Finger der rechten Hand wird dabei auf die Mitte zwischen Zeige- und Mittelfinger der linken Hand gelegt. Es ist die einfachste Art des Griffes und wurde durch den Engländer Harry Vardon populär. (Erfunden wurde dieser Griff aber von Johnny Laidlay am Ende des 19. Jahrhunderts)

    Der Interlocking-Griff

    Wie der Name schon sagt, wird hier der kleine Finger zwischen Zeige- und Mittelfinger der linken Hand eingehakt. Dadurch werden beide Hände fest miteinander verbunden. Empfohlen wird dieser Griff vor allem für Spieler mit kleinen, schwächeren Händen.
    Der berühmteste Golfspieler, der mit diesem Griff agiert, ist aktuell Tiger Woods.

    Der Baseball- oder Zehnfinger-Griff

    Dieser Griff wird insbesondere jüngeren Spielern empfohlen, die noch sehr wenig Kraft in den Händen und Unterarmen haben. Hierbei wird die zweite Hand direkt vor die erste Hand platziert, d.h. der kleine Finger wird außen neben den Zeigefinger der ersten Hand gelegt. Dadurch wird der Griff mit allen zehn Fingern gepackt. Vor diesem Griff muss aber gewarnt werden. Die bei vielen Golfern ohnehin zu starke rechte Hand (beim Rechtshänder) kann durch diesen Griff noch stärker dominieren. Der rechter Daumen wird dabei genau über die Oberseite des linken Daumens gelegt und drückt mit der Innenseite gegen die linke Seite des Schaftes ohne diesen zu umschließen. Das dabei von Ihrem Daumen und Zeigefinger erzeugte V sollte wiederum auf Ihre rechte Schulter zeigen.

    Halten Sie den Schläger niemals zu fest. Ein leichter Druck reicht völlig aus. Zu viel Druck führt nur zu Verkrampfungen und verhindert einen lockeren, flüssigen Schwung. Je länger Sie Golf spielen, um so lockerer werden Sie den Griff halten. Der korrekte Griff fliegt einem nicht einfach zu. Er muss gerade beim Anfänger immer wieder korrigiert werden. Es wird Wochen vielleicht sogar Jahre dauern, bis man wie im Schlaf den korrekten Griff einsetzt.

    Übrigens:

    Schauen Sie aber beim Halten des Schlägers noch einmal Ihre Hand genau an. Wenn Sie eine Faust ballen und mit maximaler Kraft zudrücken so werden Sie feststellen, dass es eine optimale Position gibt. Diese Position ist übrigen eine andere als beim Boxen, bei der die Mittelhandknochen von Zeige- und Mittelfinger eine gerade Verlängerung des Unterarmes bilden. Es gibt auch Golfer, die Ihren Schläger so halten als wäre er ein gerade Verlängerung des Linken Armes. Das erinnert ein wenig ans Fechten.
    Beim Golfen sollen Sie aber niemanden boxen und mit Fechten hat das auch nicht zu tun. Halten Sie den Golfschläger auf eine möglichst natürliche und damit stabile Art. Auch die natürlich Haltung des Handgelenks gehört zu einem guten Griff dazu.

    Quelle: http://www.golf-for-business.de/

    Keep it on the short grass
    Schönes Spiel, Mario